Gemeinden und Städte in Österreich > Arbeit > Der Papamonat und die freie Zeit für die Familie

VERWALTUNGSVERFAHREN

Sie erwarten Nachwuchs und beschäftigen sich mit der Frage, wie Sie Zeit für die gesamte Familie erwirken können? In Österreich gibt es mit dem sogenannten Papamonat eine Möglichkeit, einen Lebensabschnitt mit dem Kind zu teilen.

Wir möchten Ihnen aufzeigen, was es genau mit dieser Zeitspanne auf sich hat. Wir erklären, was bei der Antragstellung zu beachten gilt und welche Voraussetzungen es gibt.

Der Papamonat - von der Arbeit freigestellt nach der Geburt Ihres Kindes.

Was ist der Papamonat?

Der Papamonat ist eine einmonatige Freistellung für Väter, die unmittelbar nach der Geburt ihres Kindes genommen werden kann. Dieser Zeitraum dient dazu, dem Vater die Möglichkeit zu geben, sich um das Neugeborene zu kümmern und die Mutter zu unterstützen.

Grund ist die Geburt des Kindes. Ein arbeitsrechtlicher Anspruch, welcher im Väter-Karenzgesetz und im Landarbeitsgesetz fixiert ist.


Die Freistellung beläuft sich dabei auf einen Monat.


Für wen gilt der Papamonat?

Konnte bis Ende August 2019 nur ein Teil der österreichischen Väter hiervon profitieren, änderte sich das mit der gesetzlichen Einführung zum 1. September 2019.

Unselbstständige, erwerbstätige Väter aus der Privatwirtschaft obliegt ein gesetzlicher Rechtsanspruch. Hieraus folgt eine Freistellung von der Arbeitsleistung. Im Gegenzug entfällt die Entgeltzahlung. Das gilt ebenfalls für Papas, die im öffentlichen Dienst des Landes angestellt sind.

In einigen Kollektivverträgen ist ein Anspruch verankert, der vorteilhafter als der gesetzlich geschaffene ist. Dieser bleibt dann unberührt, genauso wie dienstrechtliche Regelungen der Bundesländer.


Der Papamonat gilt auch für gleichgeschlechtliche Paare, die ein Kind adoptieren oder in Pflege nehmen. Die Voraussetzungen und Rechte sind hierbei dieselben wie bei heterosexuellen Paaren.


Welchen Unterschied zur Elternkarenz?

Der Papamonat unterscheidet sich von der regulären Elternkarenz hauptsächlich in der Dauer und der zeitlichen Lage. Während die Elternkarenz längerfristig angelegt ist (bis zu zwei Jahre), ist der Papamonat eine kurzfristige Auszeit direkt nach der Geburt.

Zudem ist der Papamonat ausschließlich Vätern vorbehalten, während die Elternkarenz von beiden Elternteilen genommen werden kann.

Wie lange ist der Zeitraum des Papamonats und wann beginnt sie?

Der ab dem Tag der Geburt des Kindes folgende Tag gilt als Start. Doch auch bis zum Ende des Beschäftigungsverbots der Mutter kann der Papamonat in Anspruch genommen werden.

Handelt es sich nicht um ein gesetzliches Beschäftigungsverbot der Mutter, da sie selbstständig, arbeitslos oder Hausfrau ist gilt:

Der Papamonat kann genommen werden, bis zum Ablauf von acht Wochen nach der Geburt. Bei Früh-, Mehrlings- oder Kaiserschnittgeburten verlängert sich der Beansprachungszeitraum auf zwölf Wochen nach der Geburt.

Welche Voraussetzungen gelten für den Anspruch der Freistellung?

Einige Voraussetzungen gilt es zu beachten, diese sind:

  • • Es muss ein gemeinsamer Haushalt des Vaters mit dem Kind vorliegen. Falls dieser wegfällt, ist das dem Arbeitgeber unmittelbar mitzuteilen. Der Papamonat endet an dieser Stelle durch den Wegfall des gemeinsamen Haushalts, sofern das von der Arbeitgeberseite verlangt wird.
  • • Es erfolgt eine rechtzeitige Vorankündigung.
  • • Es wird eine fristgerechte Meldung über den Zeitraum des Monats gemacht.

Werden Fristen versäumt, ist eine Zustimmung des Arbeitgebers erforderlich. Der Papamonat kann erfolgen, muss es aber nicht.

Spätestens bis zu drei Monate vor dem errechneten Geburtstermin ist der Papamonat beim Arbeitgeber anzumelden. Ebenfalls gemeldet werden der Geburtstermin und der voraussichtliche Beginn der Freistellung. Die Verpflichtung zur Vorankündigung entfällt nur dann, wenn sie aufgrund einer Frühgeburt nicht angezeigt werden kann.


Unverzüglich nach der Geburt ist das Unternehmen zu informieren. Spätestens eine Woche nach Entbindung, ist der Antrittstermin zum Papamonat zu melden. Eine Geburtsurkunde muss nicht übermittelt werden.


Besteht Kündigungsschutz und wie steht es um die finanzielle Absicherung?

Geschützt vor Kündigung und Entlassung sind Väter, die den Papamonat in Anspruch nehmen. Beginnend ist dieser mit der Vorankündigung und frühestens vier Monate vor dem errechneten Geburtstermin. Der Schutz endet mit Ablauf von vier Wochen nach Ende der Freistellung. Ist die Vorankündigung entfallen, beginnt der Kündigungsschutz mit der Bekanntgabe des Antrittszeitpunktes.

Das Familienzeitbonusgesetz sorgt für die finanzielle Unterstützung während des Papamonats. Der Familienzeitbonus wird Vätern gewährt, die ihre Arbeit vorübergehend unterbrechen, um sich nach der Geburt ihres Kindes gemäß den gesetzlichen Voraussetzungen der Familie zu widmen.

Gibt es Auswirkungen auf den Arbeitgeber?

Für Arbeitgeber bedeutet der Papamonat, dass sie kurzfristig auf einen Mitarbeiter verzichten müssen. Es besteht jedoch kein finanzieller Nachteil für den Arbeitgeber, da der Familienzeitbonus direkt an den Vater ausgezahlt wird.

Gemeinsame Familienzeit mit dem Papamonat

Der seit September 2019 geschaffene und gesetzlich fixierte Papamonat bietet Vätern, Zeit mit der Familie zu verbringen. Anders als die gewöhnliche Elternkarenz kann diese Zeit direkt nach der Geburt des Kindes genutzt werden. Grund zur Angst vor Kündigung besteht aufgrund des Entlassungsschutzes nicht. Auch für finanzielle Sicherheit wurde gesorgt. So steht ein voller Monat zur Verfügung, der für den Nachwuchs genutzt werden kann.