Menschen mit Behinderung können in Österreich einen Behindertenpass beantragen. Welche Vorteile er bietet, wie Sie ihn beantragen und was zu beachten ist, lesen Sie hier.
Der Behindertenausweis Österreich, offiziell “Behindertenpass”, ist eine Scheckkarte, die Menschen mit Behinderung ausgestellt wird.
Auf der Vorderseite finden sich persönliche Angaben zum Inhaber sowie das Datum der Ausstellung. Außerdem lesen Sie hier den Grad der Behinderung ab. Mithilfe des aufgedruckten QR-Codes können Sie auf der Homepage des Sozialministeriumservice nähere Informationen zum Behindertenpass einsehen.
Auf der Rückseite der Scheckkarte können Sie Zusatzeintragungen machen lassen. Diese sind größtenteils in Form von Piktogrammen vorhanden, bei außergewöhnlichen Behinderungen aber auch als Schrift. Infos zu dem Zusatzeintragungen finden Sie hier unter “Formulare”.
Der Behindertenpass gilt als amtlicher Lichtbildausweis, ist also in vielen Situationen von Vorteil. Er ist bundesweit einheitlich, damit Sie sich einfach ausweisen können - unabhängig von der Art Ihrer Behinderung.
Damit erhalten Sie beispielsweise Ermäßigungen bei Veranstaltungen und einen Nachlass von 50 Prozent bei der ÖBB (Voraussetzung hierfür: mindestens 70 Prozent Behinderungsgrad). Auch steuerliche Vorteile sind möglich.
Achtung: Wer einen Behindertenpass besitzt, gehört nicht automatisch zum Personenkreis der begünstigten Behinderten nach dem Behinderteneinstellungsgesetz (mit beispielsweise erhöhtem Kündigungsschutz). Dies ist eine separate Angelegenheit.
Der Behindertenausweis ist für Menschen, deren Grad der Behinderung bzw. die Minderung der Erwerbsfähigkeit mindestens 50 Prozent beträgt. Dieser Grad der Behinderung (GdB) wird ab dem Wert 20 in Zehnerschritten bis zu einem GdB von 100 angegeben. Eine beispielhafte Tabelle finden Sie hier: Grad der Behinderung (Österreich): Tabelle.
Menschen mit gewöhnlichem Aufenthalt oder Wohnsitz in Österreich können den Behindertenpass beantragen, wenn sie zu einer der folgenden Gruppen gehören:
Wer einen ausländischen Wohnsitz hat, aber beruflich oder privat oft in Österreich ist, kann den Behindertenpass auch beantragen.
Um den Behindertenausweis Österreich zu beantragen, gehen Sie folgendermaßen vor:
Folgende Nachweise sollten Sie entweder scannen oder als Kopie beilegen:
Dieser Punkt erfolgt nur, wenn es hierzu noch keine offiziellen Feststellungen von Sachverständigen gab. Ärzte sehen sich Ihre Befunde noch einmal an und entscheiden dahingehend, welchen Grad der Behinderung Sie aufweisen.
Innerhalb von sechs Wochen können Sie einer Ablehnung widersprechen. Das tun Sie beim Bundesverwaltungsgericht.
Antragsstellung und Behindertenpass sind kostenlos.
In diesem Fall beantragen Sie einfach einen neuen (online oder per Formular).
Bei den neuen Scheckkarten steht das Gültigkeitsdatum vorne drauf.
Wer vor 2016 einen Behindertenpass ohne Befristung erhalten hat, kann diesen weiter benutzen. Sie müssen keinen neuen Ausweis beantragen.
Zuständig sind die Landesstellen des Sozialministeriumsservice.
Der Behindertenpass in Österreich gilt für allem für Ermäßigungen beim Bahnfahren, im Alltag und bei der Steuer. Piktogramme geben an, was bei der jeweiligen Art der Behinderung zu beachten ist.
Die Scheckkarte können Sie ganz einfach online oder mit einem Formuar zum Download beim Sozialministeriumservice beantragen. Der Antrag ist kostenfrei.